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VITA

 

1938 in Bielefeld geboren - aufgewachsen in Herford

1945 dort ausgebombt (Tod des Vaters)

 

ab 1949 Schüler des humanistisch-altsprachlichen Friedrichs-Gymnasiums zu Herford

 

seit 1952 Mitglied in evangelischen Schülerbibelkreisen/BK

1958 Abitur - Studium der Germanistik und evangelischen Theologie in Münster und Bonn

1963 Erste Theologische Prüfung (EKvW/Bielefeld); kirchliche Ausbildung (Gemeindevikar)

    1963/64 in Wetter/Ruhr-Freiheit,
    1964/65 in Lissabon/Portugal);
    1965 im Predigerseminar Dortmund.

1965 – 1970 (nebenamtlich bis 1975) wiss. Mitarbeiter am Comenius-Institut/ Münster

- Mitarbeit beim Fernstudium für evang. Religionslehrer, in
- bildungspolitischen Ausschüssen der EKD und bei
- Projekten des Comenius-Instituts (Kindergottesdienst, Kindergarten)


1968 Heirat mit Barbara Siecke, Ordination zum Pastor der Evangelischen Kirche von Westfalen

1970-1974 wiss. Assistent am Lehrstuhl für evangelische Religionspädagogik der Ev.-Theol. Fakultät der Uni Münster (Eberhard Hübner)

1972 Promotion bei Helmuth Kittel

 

1973 Diss. Gebet und Beten lernen, Gütersloh

1974 bis 2004 FH-Lehrer/ Professor für Praktische Theologie und kirchliche Bildungsarbeit an der Evang. FH Rheinland-Westfalen-Lippe in Düsseldorf und Bochum

Mitarbeit in Gemeindepraxis, Friedens- und Ökologiebewegung, bei Projekten des Deutschen Evang. Kirchentags/ DEKT
 

2004 i. R.


Söhne: Claudio (*1970) und Matias (*1972)

 

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Friedrich-W. Bargheer

Von Düsseltal nach Altenbochum

(1)

 

1974 habe ich mich um die Stelle eines FH-Lehrers i.K. für evangelische Religionspädagogik am seinerzeit noch Düsseldorfer Fachbereich III beworben - mit „Firmensitz“ im Stadtteil Grafenberg/Düsseltal.

Wie üblich wurde ich von Studierenden und späteren Kollegen (Gert Blätgen, Hans Hübner, Walter Kalusche, Hermann-Adolf Stempel,

Rolf Weinert und Hans-Alwin Wilcke) beäugt. Ich kam auf die Liste,

und das Kuratorium hat der Berufung zugestimmt.

 

November ging’s los.

Der gelernte Lehrer Kalusche hatte zum Start des Fachbereichs III: Theologie/Religionspädagogik - Tatsache, so stand das im Briefkopf! -

mit viel Engagement Materialien für die Ausbildung von

ReligionspädagogInnen, grad. konzipiert. Er suchte Verstärkung für Lehre

und Praxis. Bis zur Übersiedlung nach Düsseldorf bin ich mit dem

Familien-VW-Variant zwischen Landes- und westfälischer

Provinzial-Hauptstadt (Münster) gependelt. Pkw war nötig wegen

der Besuche in evangelisch-Reli-Klassen an Grund-, Haupt-, Real- und Berufsgrund-schulen in Düsseldorf und Umland. Für Frau und Kinder

zuhause ohne Auto war das nicht so lustig. Walter Kalusche hatte, die Wuppertaler PH vor Augen, Ausbildung in schulischer Religionslehre

sachgerecht als Zusammenhang von Praxis, Fachdidaktik und (erziehungs)wissenschaftlicher Grundlegung formatiert.

 

Ich habe spät mitbekommen, auf wie unsicherem Boden, staats-kirchen-

und hochschulrechtlich, der Fachbereich stand - anders als zum Beispiel

die in Bayern und BaWü. - Es konnte auf Dauer in NW nicht gut gehen

mit dem auf Reli an Schulen zugeschnittenen Studiengang.

Und auf diesen Sand habe ich damals nichts ahnend beruflichen Werdegang, Hauskauf, Umzug der Familie und Lebensplanung gebaut… 

 

Nicht meckern! Es ist ja, mit ein paar Umwegen, „gutgegangen“.

 

(2)

 

März 1986 - kurz „vor Tschernobyl“ - war es so weit. Vier Fachbereiche

zogen auf dem Campus in Altenbochum zusammen - eine Bereicherung auf Wechselseitigkeit: Wenn es dies neuartige, vor 40 Jahren gegründete, Format von Universität namens „Fachhochschule“ nicht gäbe - man müsste es erfinden. Jedenfalls für den Typ Sozialwesen-FH. Hier fehlen, dem Stiftungszweck geschuldet, die naturwissenschaftlich-technischen Fakultäten; aber sonst ist „alles da“ - jeweils in der Perspektive des Sozialwesens: Philosophie als Sozialphilosophie und -anthropologie, Medizin als Sozialmedizin, Politik als Sozialpolitik, Pädagogik als Sozialpädagogik und so fort. Das Technische ist,

als IT, heute sowieso unverzichtbar. Theologie kommt an solch einer FH in kirchlicher Trägerschaft, perspektivisch zugeschnitten auf kirchliche Praxis

und gesellschaftliche Relevanz, mit „Praktischen“ Teildisziplinen wie Diakonik, Religions- und Gemeindepädagogik ins Spiel. Nicht ohne biblische, ethische

und anthropologische Grundlegungen. 

 

Verknüpfung unterschiedlicher Fachrichtungen bringt Gewinn für Studierende

wie Lehrende. Profs der Theologie würden als nicht so richtig „anschlußfähig“ auffallen, wenn sie ihr Geschäft in „splendid isolation“ von den anderen Wissensgebieten und Praxisfeldern betreiben und ihre „Muse“ immer noch

für „im Kern gesund“ halten würden. So etwas läuft überhaupt nicht mehr,

wo sich  Kirche und Theologie im Zuge des sozial-kulturellen Wandel

zur großen Baustelle entwickeln …

 

Immerhin: Aus dem Nachkriegs-Desiderat des heute unabdingbaren interdisziplinären „Gesprächs ‚Theologie/Humanwissenschaften’“

ist „hier bei uns“ etwas - okay: ein bißchen was - geworden. Happy end!

 

     
             
             
             
             
     

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